In diesem Gastartikel erzählt dir Kathrin Schmidt, Physiotherapeutin und Interior Designerin, wie du ein Home-Office einrichten kannst, das zu deinen Anforderungen als Online-TrainerIn passt. Außerdem erfährst du, wie es sich von einem „normalen Büro“ unterscheidet und was die wichtigsten Faktoren sind, damit dich dein Arbeitsplatz beim Gesundbleiben unterstützt.
Am Ende bekommst du zudem 4 Tipps, mit denen du deinen Arbeitsplatz direkt verbessern kannst.
Kathrin Schmidt
Physiotherapeutin & Interior DesignerinIch verbinde meine beiden Berufe als Physiotherapeutin & Interior Designerin zu einem Gesamtkonzept für gesunde Wohn- und Arbeitsräume. Gesunderhaltung beginnt schon weit vor den ersten Symptomen und unsere Umgebung hat maßgeblichen Einfluss auf uns. Mit durchdachten Konzepten und außergewöhnlichen Designideen unterstütze ich meine Kunden dabei, ihren individuellen gesunden Wohn(t)raum zu gestalten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Wissen im Bereich Anatomie und Biomechanik, liegen mir auch die gesunden Arbeitsbereiche sehr am Herzen. Hierbei ist mir ein hohes Qualitätsbewusstsein und eine natürliche Gestaltung sehr wichtig. Eine Zusammenarbeit mit mir ist sowohl online als auch offline oder kombiniert möglich.
Was macht ein gutes Home-Office für Online-TrainerInnen aus?
Nun, das ist im Grunde simpel. Es muss funktionieren und dafür sorgen, dass du möglichst lange, produktiv und ohne Schmerzen arbeiten kannst. Was sich so einfach liest, gelingt vielen, die im Home-Office arbeiten, jedoch nur schwer. Denn oft ist man unsicher, wo der Fehler liegt, warum sich etwas unpraktisch anfühlt oder einfach „nicht rund“ ist.
Beim Home-Office für Online-TrainerInnen kommt noch hinzu, dass dieser Bereich nicht nur für dich selbst gut funktionieren und passen muss, sondern auch deinen Teilnehmenden eine angenehme Atmosphäre bieten soll, in der es sich gut lernt und in der sie dir optimal folgen können, ohne zu sehr abgelenkt zu sein.
Deshalb ist zum Beispiel nicht nur der Bereich, den du siehst und nutzt relevant, sondern auch Bereiche, die wir sonst ganz gerne ausklammern. Wie den Hintergrund oder die allgemeine Raumwirkung. Was da alles dazu gehört erzähle ich dir gleich noch.
Wir halten also fest, zu einem Home-Office für Online-TrainerInnen gehört neben der üblichen Büroeinrichtung auch die Raumatmosphäre als Lernumgebung und die Wirkung deines Hintergrundes als wichtiger Bestandteil deines langfristigen Erfolges als Online-TrainerIn.
Welche Faktoren gehören zur gesunden Bürogestaltung?
Wenn wir uns nun anschauen, was alles zu einem guten und vor allem gesunden Büro gehört, sollten wir vielleicht noch darüber nachdenken, wieso es wichtig ist, dass dein Arbeitsplatz dir beim Gesundbleiben hilft.
Wir verbringen sehr viel Lebenszeit bei der Arbeit. Also ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir unserer Tätigkeit möglichst ohne dabei Schaden zu nehmen, nachgehen können. Und wenn diese Arbeit überwiegend aus Schreibtischtätigkeit besteht, wird leider auch sehr oft viel gesessen. Vorab schon mal so viel: Wir sind nicht fürs Sitzen gebaut – unsere Wirbelsäule braucht Bewegung und Abwechslung!
Schreibtisch & Bürostuhl
Beim Einrichten des Home-Office sind der Schreibtisch und der passende Bürostuhl die wichtigste Grundlage. Nur wenn diese beiden Komponenten perfekt auf deine Körperverhältnisse abgestimmt sind, kannst du langfristig gesund und leistungsfähig bleiben.
Beim Bürostuhl geht es nicht nur um die richtige Höhe, denn weitere sehr wichtige Aspekte sind auch die Sitztiefe, Neigung der Lehne und Sitzfläche, Dynamik und Statik im richtigen Verhältnis und vor allem die Proportion zum Schreibtisch.
Die üblichen Ergonomie-Modelle helfen uns hier leider nicht weiter. Wie der Name „Modell“ schon sagt, wurde es als durchschnittliche Empfehlung für ein durchschnittliches Körpermodell konzipiert und passt selten in die realen Körperverhältnisse, die wir als Individuum mitbringen.
Da erlebe ich als Physiotherapeutin in meiner Arbeit natürlich so einige Missverständnisse und bin froh, dass ich diese für meine Kunden auflösen kann.
Licht
Neben der Sitzposition und den Höhenverhältnissen spielt auch das Licht eine große Rolle beim Home-Office einrichten.
Das „Scheinwerferlicht“ vor der Webcam
Vor allem dem Licht kommt, speziell beim Home-Office für TrainerInnen, eine große Bedeutung zu. Denn hierbei solltest du natürlich darauf achten, dass du für deine Teilnehmenden optimal ausgeleuchtet bist, und gleichzeitig sollte sich die Raumbeleuchtung aber nicht zu unvorteilhaft auf den Hintergrund auswirken. Sie muss blendfrei sein und sollte dennoch deinen Arbeitsbereich ausreichend erhellen.
Die Arbeitsbeleuchtung
Im Unterschied zur „Webcam-Beleuchtung“ brauchst du in den Zeiten, in denen du nicht vor der Kamera arbeitest und zum Beispiel Inhalte erstellst oder sonstigen Schreibtischtätigkeiten nachgehst, eine Beleuchtung, die dir hilft leistungsfähig zu bleiben.
Licht hat einen enormen Einfluss auf unseren Hormonhaushalt und somit auch auf unsere Energie und Leistungsfähigkeit. Ich empfehle daher dringend, sich mit dem Konzept der biodynamischen Beleuchtung oder auch HCL-Beleuchtung (HCL-human centered lighting) auseinander zu setzen. Wenn dich dieses Thema interessiert, kannst du gerne in meinem Artikel zu dem Thema Lichtplanung mehr lesen.
Das Raumklima
Im Bereich Raumklima ist einerseits die Luftqualität wichtig und andererseits auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Trockene, müde Augen, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, viel und langes Gähnen sind nur einige der Symptome, die auftreten können, wenn es in diesem Bereich Unstimmigkeiten gibt. Hier hilft zum einen natürlich regelmäßiges Lüften und ein bewusster Umgang mit Schadstoffen in Möbeln und Textilien, sowie Baustoffen mit denen wir uns umgeben.
Aber auch das richtige Heizen und ggf. mit einem geeigneten Vernebler Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit zu nehmen, wenn diese in den zu trockenen Bereich abfällt. Unter 50% Luftfeuchtigkeit ist es zu trocken.
Mit diesen 4 Tipps kannst du sofort eine Verbesserung erzielen
Wechsle so oft wie möglich die Position
Der erste und wichtigste Tipp ist im Bereich der Ergonomie zu finden: Hier gilt der Grundsatz möglichst oft die Position zu wechseln. Und zwar optimaler Weise nach spätestens einer Stunde.
Das kann in Form von einem Wechsel zwischen Hocker und Schreibtischstuhl passieren. Oder dem Wechsel vom Sitzen zum Stehen. Ein kleines Hilfsmittel, falls du noch keinen optimalen Schreibtischstuhl hast, sind sogenannte Ballkissen. Damit kannst du etwas mehr Bewegung in deine Sitzhaltung bringen und es bietet sich auch hervorragend als Lendenstütze an, wenn du müde wirst. Hier findest du dazu einen Artikel, in dem sich auch ein Gutschein befindet, um so ein Ballkissen günstig zu erwerben.
Optimiere das Raumklima
Beim nächsten Tipp handelt es sich um die Verbesserung des Raumklimas, welche du mithilfe eines sogenannten Hygrometers messen kannst. Diese Geräte sind in etwa so groß wie ein Reisewecker und sie geben neben der Luftfeuchtigkeit auch Auskunft über die Raumtemperatur. So gewinnst du einen Überblick über die aktuelle Situation und weißt, wann du eingreifen musst.
Übrigens, kurzes Stoßlüften ist effektiver und besser als permanent ein gekipptes oder offenes Fenster zu haben. Ca. 2 – 3 Mal am Tag für etwa 5 – 10 Minuten kräftig Querlüften ist dabei eine gute Richtschnur.
Auch bestimmte Pflanzen wie z. B. der Bogenhanf oder die Grünlilie können die Raumluft im Büro positiv beeinflussen. Zudem sehen sie dekorativ aus und heben die Stimmung.
Geschlossener Stauraum
Um auch bei der Funktionalität im Home-Office keine Abstriche machen zu müssen, ist natürlich ein gut durchdachtes Stauraumsystem sinnvoll. Wichtig hierbei ist vor allem, dass dieser Stauraum möglichst geschlossen ist. Wir nehmen unsere Umgebung nicht nur mit den Augen wahr und wir sehen nicht nur, was direkt vor uns liegt. Deshalb kann ein offenes Regal oder ein Schrank mit Glastüren einen großen Einfluss auf unsere Konzentrationsfähigkeit haben. Selbst wenn diese eigentlich aufgeräumt sind, können viele verschiedene Bücher mit unterschiedlichen Farben und Größen dennoch den Eindruck von Unruhe vermitteln. Genauso ist es mit Ordnern in unterschiedlichen Farben und Formaten.
Der sogenannte visuelle Lärm ist ein großes Problem und wird leider viel zu selten beachtet. Somit kannst du hier dafür sorgen, dass Regale und Schränke mit Sichtschutz in Form von blickdichten Türen oder Stoff (bitte ohne wilde Muster) etwas weniger „laut“ sind.
Farben im Home-Office
Und zum Schluss noch der vierte Tipp für den Bereich farbliche Arbeitsplatzgestaltung: Versuche bei der Wahl des Schreibtisches auf eine weiße Arbeitsplatte zu verzichten. Weiß ist als Farbe ein absoluter Blender und sorgt für eine Verengung unserer Sehschlitze.
Somit ist es hier besser, einen gedeckten Farbton zu wählen. Grautöne oder Holztöne sind hier deutlich besser geeignet. Wenn du aktuell natürlich eine weiße Tischplatte hast, kannst du mit einer dunkleren Tischauflage zumindest den Bereich direkt vor dir und unter der Tastatur etwas abmildern. Und bei der nächsten Neuanschaffung denkst du vielleicht an diesen Tipp zurück und triffst eine gute Wahl.
Der Verzicht auf Weiß gilt übrigens auch für die Wand. Bei Wandfarben sind gedeckte Creme- oder Grautöne ebenfalls eine gute Wahl für die nicht ganz so Mutigen.
Feelgood im Home-Office: der Onlinekurs zum Selbstlernen von Kathrin Schmidt
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Noch mehr Tipps von Kathrin
In diesem Interview verrät Kathrin noch mehr Tipps zum Home-Office einrichten. Schau rein und entdecke außerdem zwei einfache Übungen, die nicht nur dir, sondern auch deinen Teilnehmenden im Online-Seminar guttun. Kathrin zeigt uns eine Bewegungs- und eine Entspannungsübung, die wir wunderbar in Zoom & Co. einsetzen können.
Wo siehst du Verbesserungsbedarf für dein Home-Office? Verrat es Kathrin und mir in einem Kommentar!